schanko 144In der Ausstellung „Der flächenlose Raum“ zeigen wir neue, expressive Papierarbeiten von Rolf Schanko. Die Arbeiten sind Ergebnisse eines „Wettkampf“, den der Künstler gegen die Zeit ausficht. Dabei wird nichts korrigiert, nichts nachgebessert – entweder überzeugt das Bildresultat am Ende des Wettkampes, oder es muß verworfen werden.

 

Bevor Rolf Schanko aber loslegt, ist das Gemälde im Kopf entstanden und gereift. Die benötigten Utensilien liegen bereit und das Papier ist auf dem Boden ausgelegt, denn Rolf Schanko malt auf dem Boden. So kann er die Arbeit von allen Seiten betrachten und „heranwachsen“ lassen.

 

Dann beginnt er mit der Kreidezeichnung und bereits wenige Minuten später erfolgt die farbliche Bearbeitung. Der ganze Prozess dauert nicht länger als 30 Minuten.

 

Die Ausstellung zeigt einige ausgewählte Arbeiten, die "des Papierkorbs nicht würdig" waren. Exponatliste

 

schanko 150Pressenotiz zur Ausstellung:

„Der flächenlose Raum“, die fünfte Einzelausstellung von Rolf Schanko in der Galerie Pamme-Vogelsang, zeigt neue Papierarbeiten, die in ihrer Intensität überzeugen und in ihrer spannungsreichen zeichnerischen Auseinandersetzung mit der Figur im Raum überraschen.

 

Schon der Titel deutet auf die energiegeladene und sehr schnelle Arbeitsweise des Künstlers hin. Dem nur Minuten dauernden zeichnerischen „Auswurf“ geht eine lange Phase der Konzentration und inneren Sammlung voraus. Erst danach nimmt Rolf Schanko den ´Kampf` mit dem Sujet, Bildraum und Bildträger auf. Das Papier liegt mitten im Raum auf dem Boden, es ist von jeder Seite für eine Bearbeitung zugänglich. Jetzt entstehen darauf Linien, Formen und Farben und in wenigen Augenblicken hat die künstlerische Idee ihren Ausdruck gefunden.

 

schanko 152Rolf Schanko ist in seinen ausgesprochen expressiven Zeichnungen tief in die leibliche Verfasstheit des Menschen und das Geheimnis der Natur eingedrungen. In seinen neuen Papierarbeiten übernimmt – neben dem Zeichengestus – die Farbigkeit eine entscheidende Rolle für die Präsenz des Dargestellten im Bildraum. Die fertiggestellten Arbeiten strahlen die Energie einer kraftvollen Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Bildraum aber eben auch mit der eigenen Leibwahrnehmung im Atelierraum aus.

 

Die Phänomenologie von Maurice Merleau-Ponty und Hermann Schmitz und deren Auseinandersetzung mit der Leiblichkeit des Menschen ist Schankos philosophischer Rückhalt. Zentrale Gedanken in den Untersuchungen von Hermann Schmitz` “System Philosophie“ sind das Zusammen- und Wechselspiel vom Spüren der eigenen Leiblichkeit in einer objektiven Räumlichkeit. „Raum und Subjekt“ – das sind die zentralen Themen in den neuen Arbeiten von Rolf Schanko.

 

Die Ausstellung ist gefördert durch: KF Logo monochrom  BKM Neustart Kultur Wortmarke pos CMYK RZ

 

Abb. von oben nach unten: Figur in einem Garten, 133 x 170 cm; Bunker, 2021, 195 x 133 cm, Figur auf vier Beinen, 2021, 133 x 156 cm;  sämtlich: Rolf Schanko, Kreide und Öl auf Papier, ©Rolf Schanko/VG Bild-Kunst, Bonn, 2021