Walther Klemm

Walther Klemm (1883 – 1957) gilt als genauer Beobachter der Natur und galt mit seinen Tierdarstellungen, die er aus dem Gedächtnis wiedergab, als einer der besten Graphiker Anfang des 20. Jahrhunderts. Bereits 1903 entstanden erste Farbholzschnitte, einer zu dieser Zeit neuen graphischen Technik.

 

Klemm studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule sowie Kunstgeschichte an der Wiener Universität. Ermuntert von Emil Orlik (1870 – 1932) konnte Klemm sich bereits 1904 an der Ausstellung der Wiener Secession beteiligen.

 

1904 nach Prag übergesiedelt, bildete er mit Carl Thiemann (1881 – 1966) eine Ateliergemeinschaft. Wenige Jahre später, 1908, zogen die Freunde in die Künstlerkolonie Dachau. 1910 wurde Klemm Mitglied der Berliner Secession.

 

1913 erhielt Klemm den Ruf der Hochschule der Bildenden Künste Weimar als Professor für Graphik. Er wurde Teil des Weimarer Kunst- und Kulturlebens und erstellte unzählige Illustrationen mit einer großen Bandbreite – von Goethes „Reineke Fuchs“ (1916) bis zum „Lukasevangelium“ (1917), von Flauberts „Sage von Julian, dem Gastfreien“ (1918) bis zu Kiplings „Dschungelbuch“ (1920/21).

 

In den Jahren 1937 bis 1944 war Klemm regelmäßig bei der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in München vertreten. Nach Kriegsende engagierte er sich beim Wiederaufbau der Kunsthochschule Weimar, 1952 wurde er Ehrensenator der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar.

 

Weitere Ehrungen (1. Preis / Goldmedaille) erhielt Klemm 1911 bei der Graphikausstellung in Rom, 1914 auf der Bugra in Leipzig, 1927 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in Nürnberg, 1928 auf der Olympiade in Amsterdam, 1937 auf der Weltausstellung in Paris sowie 1952 auf der Olympiade in Helsinki.

Werke