Eine knappe, treffende Beschreibung von Manfred Gipper hat vor einiger Zeit die Basler Zeitung geprägt, als sie ihn den „Maler der gefühlten Zeit“ nannte.
Mit der Ausstellung UmBrüche, der 5. Soloausstellung von Manfred Gipper in unserer Galerie, tritt der Künstler erneut den Beweis an, Mitten in der Gegenwart zu stehen und von diesem Standpunkt aus rückblickend in die Zukunft zu schauen.
Seine Malereien und Collagen verweisen auf die gegenwärtigen Bedrohungen und Unsicherheiten, die sich aus nicht enden wollenden, überlappenden Krisen nähren. In seinen Arbeiten konfrontiert er den Betrachter mit einem Wechselspiel von gestischer Malerei, gegenständlichen Verdichtungen, differenzierten Malflächen und Leere, statisch ruhenden Formen und dynamischem Kollabieren.
Manfred Gipper öffnet imaginäre Bildräume, die schon mal schwer zu entziffern sind. Dann hilft nur die konzentrierte Betrachtung einzelner Bild- und Formelemente und die Frage, was diese Elemente über die Jetztzeit, die gestreckte Gegenwart aussagen
. Genauen Beobachtern von Manfred Gippers künstlerischen Entwicklung wird nicht entgehen, dass sich in den letzten Jahren seine Farbpalette erweitert hat. Da tauchen z.B. jetzt Neon-Rot-Töne auf, die der Künstler als ideale Farbe einer aus den Fugen geratenen Zeit bezeichnet.
Ganz in der Nähe von Manfred Gippers Atelier in Berlin befindet sich der ehemalige Flughafen Tempelhof. Dort werden wir auf der Kunstmesse Positions vom 14. – 17. September 23 ebenfalls Arbeiten von Manfred Gipper zeigen. Sie sind herzlich eingeladen, uns und Manfred Gipper (auch) dort zu besuchen.
Abb. von oben nach unten: Umbrüche_1, 2023, 120 x 150 cm; Absprung, 2022, 150 x 180 cm; L, 2022, 35 x 60 cm
sämtlich: Manfred Gipper, Acryl, Öl auf Leinwand, ©Manfred Gipper/VG BildKunst, Bonn, 2023