Bei dieser Ausstellung ist der Blick in die weiten und lichten Galerieräume von Außen nicht freigegeben. Die Schaufenster präsentieren lediglich die Rückseite gespannter Leinwände. Aber schon für den draußen Stehenden wird am Abend - anhand der von Innen beleuchteten Leinwände - erkennbar, dass diese bemalt sind. Somit bieten auch die Rückseiten der Leinwände eine Bildseite. 

 

Betritt der Besucher nun die Galerie steht er inmitten einer Installation, bestehend aus Diaprojektionen und Gemälden, wobei die bestehenden Galerieräume selbst wesentlicher Bestandteil der Konzeption sind. Der Schattenriss des Besuchers, der im Lichtkegel der Diaprojektoren steht, erscheint nun auf den Innenseiten der Leinwände, die in einer Mischung aus Gemälde und Lichtbild, scheinbar den Blick auf die Hahnenstraße und die Umgebung freigeben. „Walvis / Hahnenstraße“ lautet der Titel dieser Lichtinstallation mit denen der Künstler den Galeriort in Köln mit dem Lokal „Walvis“ in Brüssel verbindet, sodass der Besucher zugleich Gast dieser Bar wird. Hier ist eine ´verrückte` Wirklichkeit erlebbar, die an weltliche und sakrale Inszenierungen des Barocks erinnert.

 

Die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion zu zeigen und zu verwischen ist ein zentrales Thema von Vosters. Sein spannungsreicher Umgang mit der Realität und dem Bild, dass sich der Künstlers bzw. der Betrachter davon macht, verstärkt die Idee eines Bildes im Bild.

 

Dem Barock verwandt sind auch die Gemälde, die in großen und kleineren Formaten im zweiten Galerieraum präsentiert werden. In diesen erzielt Vosters in seiner Farbwahl und Maltechnik eine überzeugende und dramatische Beschreibung des dunklen Grenzbereiches, in dem sich Maler und Betrachter gleichermaßen bewegen. In seinen Gemälden entwickelt der Maler eine äußerst materialistische Auffassung von gemaltem Licht. Geradezu paradigmatisch zeigt er in seinen Bildern, wie sich das Leben, die Farbe und die Gegenstandswelt erst im Licht enthüllen.

 

Vosters Werk zeugt vom tiefgründigen Nachdenken um die klassischen Fragen der Kunst. Die Nähe zur Malerei des Barocks und der steten Auseinandersetzung mit dem künstlichen Leuchtlicht ist unverkennbar. Das Interieur und das Leuchtlicht erscheinen in Vosters Arbeiten im umfassenden Sinne in einem neuen Licht. Damit ermöglicht sein Werk neue Einsichten zu erlangen – nicht nur hinsichtlich dieser beiden, geradezu klassischen Motive der Kunstgeschichte.

 

Zur Ausstellung hat der Künstler eine limitierte Auflage belgisches Bier brauen lassen und die Flaschen mit einem Etikett versehen, welches in seiner künstlerischen Gestaltung das Ausstellungsthema und den Ausstellungsort Köln aufgreift.

 

Am 1. November veranstaltet der Künstler in den Galerieräumen von 20.00 bis 1.00 Uhr eine Performance.

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