Mit dem >automatisierten< Zeichenprozess begibt sich Rolf-Maria Krückels in die dialektische Spannung des Schöpfungsaktes. Performativ setzt er seine aus der Banalität des Alltags genommenen Motive aufs Papier. Meist sind es unspektakuläre Sujets die gleichsam ´en passent` gezeichnet werden.
Abbildung rechts: Rolf-Maria Krückels
an der Zeichnen-Maschine in Bankok
Oder es sind in Bewegung befindliche Prozesse, die einen extrem schnellen Strich erfordern und so den Künstler darin einschränken, selbst kontrollierend einzugreifen. Zu letzteren gehören die spektakulären zeichnerischen Dokumentationen der Ballbewegungen bei internationalen Fußballbegegnungen.
Abbildung: EM 16 Port-Fra, 2016,
Graphit auf Papier, 38 x 50 cm
In der großen Arbeit „Dante“ verdichtet sich einmal mehr das Thema von Rolf-Maria Krückels: die Verfasstheit des Menschen in Zeit und Raum, hier fokussiert auf die Figur Dantes - mit Tusche auf pergamentenen Landschaftsplänen gezeichnet und in Leuchtkästen verbracht.
Dante, 2015, Tusche auf Landschaftsplänen & Leuchtkästen, 70 x 300 x 12 cm
Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung ist es, die Arbeiten von Rolf-Maria Krückels in Dialog mit ausgewählten Arbeiten der in Tel Aviv beheimateten Künstlerin Reut Ferster präsentieren zu können. Mit ihren außergewöhnlich überarbeiteten Fotoarbeiten stellt sich Reut Ferster auf ihre Art dem Thema der Körperlichkeit. So ergibt sich ein spannender und herausfordernder Dialog zwischen ihren Arbeiten und den Werken von Rolf-Maria Krückels.
Reut Ferster: no title, 2005, stitched photograph, 45 x 30 cm my beauty your brain 1, 2006, cut and folded photograph, 65 x 42 cm
Im September diesen Jahres wird Rolf-Maria Krückels mit seiner „Zeichnenmaschine“ Israel bereisen (www.rolf-maria.de/Israel-Project) . Die Ergebnisse des Projektes „Zeichnen-Maschine“ werden 2017 im „Museum on the Seam“ in Jerusalem vorgestellt.