Formal ist die Malerei des Künstlers von horizontalen Farbstreifen und einer panorama-artigen Dominanz geprägt. In einem ersten Arbeitsprozess trägt der Künstler sehr im-pulsiv die ersten Grundfarbtöne auf. Anschließend wird dieser erste Farbauftrag in einer bewussten und kalkulierten Arbeitsweise manipuliert – der Farbverlauf strukturiert, retuschiert und durch Bewegung der Leinwand die Fließrichtung der Farbe verändert.

 

Es ist ein Malprozess mit ganzem körperlichem Einsatz. Dabei arbeiten die physischen Kräfte des Malers mit und gegen das eingesetzte Material – der Acrylfarbe, Wasser und Medium auf der Leinwand. Vergleichbar einem Tänzer, der im dichten mentalen Austausch zur gehörten Musik, Bewegungen in den Raum zeichnet, entstehen im Werkprozess des Malers Farbbewegungen auf der Leinwand. Dabei ist das Zusammenspiel der Eigenschaften seiner gewählten Materialien für das malerische Ergebnis entscheidend.

 

So wie der Ton, der Klang eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt – anschwillt, abklingt und nachhallt; so unterliegen auch die Materialien Farbe und Medium eigenen Gesetzmäßigkeiten. Ein Bruch der musikalischen Systematik erzielt Vandevijvere durch die Nutzung des Jazz. Die eigentlich nur hörbare Kraft der Musik, vor allem die experimentelle Improvisationskraft des Jazz, werden von dem Maler sichtbar gemacht und gleichsam auf der Leinwand neu komponiert.

 

Werke von Bart Vandevijvere befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.