Pinsel und ihre Fragmente sind aber auch die Grundlage von - zum Teil raumgreifenden Objekten. Der enge Zusammenschluss von Material, stofflicher Qualität und Form mit der künstlerischen Idee, zeichnet die bildplastischen Arbeiten und Installationen des Künstlers aus.
Jo Teh interpretiert die vielschichtigen Assoziationen, die mit dem Medium Pinsel verbunden sind, neu. Dabei bleibt das Material und der Charakter des Ausgangs-objektes grundsätzlich unangetastet. Und doch weiß der Künstler das Material so zu bearbeiten, dass das Ergebnis weit über das ursprüngliche Objekt hinausweist. Der Pinsel, der allgemein zur Schaffung der zweidimensionalen Malerei dient, wird selbst zum Bildträger und zum dreidimensionalen Werk.
Die eigenwilligen und vielschichtigen ´Pinselobjekte` von Jo Teh verdichten sich zu originären geistigen und energiegeladenen Materialbildern und Installationen, welche die Grenzen der Malerei und Skulptur hinterfragen und erweitern. Der Künstler nimmt sich in seinem plastischen Schaffen die Freiheit heraus, vollkommen offen mit dem wichtigsten Werkzeug der Malerei umzugehen. Jo Teh transformiert die Pinsel und setzt sie in einen Spannungsbogen, der Kunst und Alltagskultur auf eine lyrische Art zu verbinden weiß. Die Arbeiten des Künstlers, der in seinen früheren Berufsjahren als Malermeister gearbeitet hat, sind untrennbar mit seiner Biographie verbunden.
„1994 habe ich aufgehört herkömmlich zu malen, die Leinwand war grundiert, doch meine Hände weigerten sich. Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten habe ich den Pinsel nicht aus der Hand gegeben, stattdessen habe ich ihn zerlegt und in sein Inneres geschaut.“ (Jo Teh)
Jo Teh (geb. 1955 in Wachtendonk / Niederrhein) lebt und arbeitet in Köln. Seit 1995 arbeitet er experimentell und prozesshaft mit Pinseln. 2006 entstand das erste ´Panorama`. 1998 fand die erste Einzelausstellung unter dem Titel „Pinseltransformationen“ im „Raum im Duhr“ in Langenberg statt.