zeichmal ansicht 4Von Anbeginn seines Künstlerdaseins geht Heinz Zolper in seiner Kunst völlig unbekümmert mit den überlieferten kulturgeschichtlichen Epochen und ihren Sinnzeichen, dem modernen Alltag und seinen Sehnsüchten um. Dabei entstehen gleichermaßen kritisch-ironische aber auch humorvolle und / oder phantastische Bilderfindungen, die über die Jahrzehnte seines Schaffens nicht an Aktualität verloren haben. Heinz Zolper arbeitet in allen Gattungen. 2001 entdeckte er den Künstlerfilm als neues Medium um seine komplexen Botschaften zur Anschauung zu bringen. So entstand 2008 z.B. der Film „Über das Wesen der Kunst“.

 

Heinz Zolper arbeitet meist in Serien, aktuell die Serie >Briefmarkenbilder<. Hier stellen die Postwertzeichen mit ihren bundesrepublikanischen Inhalten die Bildträger für die Bildschöpfungen des Künstlers. Dadurch entsteht eine starke Spannung und ein herausfordernder >Dialog< zwischen den beiden Bildebenen mit ihren jeweiligen Botschaften. So sind in der Arbeit „Mann und Frau“ im oberen Teil berühmte Frauen und im unteren Teil bedeutende Männer die Briefmarkenmotive. In „Deutsches Bild“ sind Bauwerke zu entdecken. Wieder weiß Heinz Zolper in seiner unverwechselbaren malerischen Ausdrucksweise die entstehenden Paradoxien auf einen poetischen Funken zu verdichten.

 

zeichmal ansicht 1Die >Briefmarkenbilder< spielen auch mit der Stereotype „Damenbild“, die Zolper seit 1970 als unübersehbares „Tag“ entwickelt hat. „Im Kunstbetrieb wurde die >Dame< zu seinem Markenzeichen, doch schon damals – und erst recht im Wiederaufgriff dieses Motivs seit 1990 – lag und liegt in der seriell aufgefächerten Stilisierung ebenso eine Persiflage auf das künstlerische Markenartikelphänomen.“(Jürgen Raap) „Durch die Damenbilder wollte ich die Malerei wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe zuführen“ erklärt Heinz Zolper das Symbol des Damenkopfes.

 

Im Rahmen der Ausstellung findet am Dienstag, 7. Oktober, 2014 um 19 Uhr das Künstlergespräch mit Professor Dr. Jochen Hörisch (Mannheim), dem Autor des Buches „Die Wut des Verstehens“ statt.

 

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