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Die künstlerische Auseinandersetzung von Matthias Pabsch gilt der Frage nach dem Bild, das sich aus der Welterfahrung und Weltwahrnehmung speist. Die Abstraktion des Realen eröffnet dabei komplexe Themen, die weit über das Anschauliche hinausweisen. Seine Ausdrucksformen findet der Berliner Künstler sowohl in zweidimensionalen als auch in dreidimensionalen Bildträgern. In allen Gattungen zeichnen sich seine Werke durch ihre Klarheit, technische Perfektion, und Reduktion in Form und Farbe aus.

 

Mit Bildern, die an Zellstrukturen und Chromosomenbestandteile erinnern oder aus den Weiten des Universums zu stammen scheinen, lotet die Ausstellung Cosmos die Dinge zwischen dem ganz Großen und dem ganz Kleinen aus. Die neuen Trace-Arbeiten von Matthias Pabsch greifen die Ästhetik technischer bildgebender Verfahren wie Mikroskop, Teleskop oder Wärmebildkamera auf, die dem menschlichen Auge Verborgenes erschließen. Mit dem Mikroskop wird immer kleineres sichtbar, das Teleskop rückt Entferntes nahe, die Wärmebildkamera gibt dem menschlichen Auge verborgene Wellenlängen eine Farbe – der Mensch bestaunt das im Alltag unbeachtete Unsichtbare.

 

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 Daneben verweist der Ausstellungstitel noch auf den epochalen Bestseller Alexander von Humboldts, der die Gesamtheit seiner Welterforschung mit dem fünfbändigen Werk Kosmos zugänglich machte. Konsequent ist ein Porträt in der Ausstellung dem Forscher und Entdecker Humboldt gewidmet.

 

Die Acrylmalerei auf Aluminium bzw. auf Kupfer entfaltet in Material und Haptik eine eigenartige Anziehungskraft, die in ihren malerischen Formen und bei aller kühlen und perfekt gesetzten Materialität Biologie, Kreatur und Mensch, Verletzlichkeit und Endlichkeit in den Blick nehmen.

 

Die Arbeit Parallel World ist dem großen Interesse des Künstlers für Architektur, Städtebau und Technik verpflichtet. In dieser Skulptur aus geformtem Acrylglas entwickelt der Künstler utopische Räume die von Piktogrammen menschlicher Figuren behaust sind.

 

Abbildung links: Matthias Pabsch, Trace_2017_18, 2017, Acryl, Kunstharz auf Aluminium, 100 x 20 x 2,5 cm

Abbildung rechts: Matthias Pabsch, Trace (Cosmos) 2017_21, 2017, Acryl, Kunstharz auf Kupfer, 25 x 25 x 2,5 cm