bold 37Nach 2018 ist dies die zweite Einzelausstellung von Nicole Bold (*1969) in unserer Galerie. In diesem Jahr hatte Nicole Bold die Gelegenheit, sich ganz intensiv mit ihrer Kunst zu beschäftigen und viele neue Arbeiten zu gestalten: sie war Stipendiatin der Stiftung Bartels Foundation in Basel! Allein das schon haben wir zum Anlass genommen, diese Ausstellung zum Jahresende mit Nicole Bold frühzeitig zu planen und uns dann überraschen zu lassen, was sie aus Basel Neues mitbringt. In Kürze werden wir mehr wissen und an dieser Stelle veröffentlichen.

 

Lesen Sie hier die aktuelle Pressemeldung zur Ausstellung:

 

bold 78MIT DEN AUGEN VERREISEN | Neue Malerei von Nicole Bold

 

Trotz zwischenzeitlichem Corona-Lockdown konnte Nicole Bold in diesem Jahr ihr Atelierstipendium der Stiftung Bartels Foundation im „Markgräflerhof“ in der Basler Altstadt realisieren. Sie nutzte die Zeit, um die Stadt Basel mit ihrer Kunst, Kultur und ihren regionalen Eigenarten zu entdecken und die so gewonnenen Inspirationen künstlerisch zu verarbeiten.

 

Das in Basel weit verbreitete tägliche Schwimmen im Rhein gehörte für sie unbedingt dazu. Es überrascht daher nicht, dass der Rhein ein wichtiges Thema in ihren Baseler Arbeiten ist. Das fließende Wasser, seine stete Veränderung in Farbe, Temperatur und sinnlicher Anmutung, auch das Moment der ‚fließenden‘ Zeit kann von dem aufmerksamen Betrachter ihres Rhein-Gemäldezyklus nachempfunden werden.

 

bold 76Nicole Bold hat sich in diesem Baseler Jahr in ihrer Malerei weit vorgewagt und sich dabei immer abstrakter mit den Erscheinungen der Natur auseinandergesetzt. Es ist ihr gelungen „ein Extrakt“ von dem wiederzugeben, was sie gesehen und nachhaltig beschäftigt hat. Dabei ist sie ihren Themen – Landschaften und Pflanzen – treu geblieben.

 

Die Grenzen allerdings, welche die Malerei setzt, konnte sie einmal mehr ein Stück weit überschreiten. Hierbei handelt es sich um die künstlerische Herausforderung, das (Ab-)Bild von Landschaft mit all ihren Naturerscheinungen in den engen Raum der Leinwand zu bannen. Diese Aufgabe bewältigt die Künstlerin mit einer subtilen Spannung zwischen Fläche und Raum, Flüchtigkeit und fester Struktur, Licht und Dunkelheit.

 

bold 74Nicole Bold malt vornehmlich mit Ölfarbe, die sie in vielen Schichten und Überlager-ungen auf die Leinwand aufträgt – mal als eine entrückende, tiefenräumlich wirkende Lasur, mal kraftvoll pastos. Dabei durchdringen und vernetzen sich geschlossene Farbflächen mit Linien, die Ahnungen und Erinnerungen von Naturereignissen und Wachstums- und Fließprozessen evozieren. An anderen Stellen wiederum ver-schließt die Künstlerin Teilflächen in Gänze und hält so das Auge des Betrachters auf maximale Distanz.

 

Die Malerei von Nicole Bold ist im schönsten Sinne aufregend. Mit ihrer sinnlichen Haptik ziehen die Bilder den Betrachter in den Bann und verweigern sich zugleich jeder allzu schnellen oder einfachen Vereinnahmung. In kreativer, konzentrierter Unruhe sucht das Auge des Betrachters dem der Künstlerin zu folgen und den Werken die Geheimnisse zu entlocken, die den ‚Landschaftsräumen‘, dem ‚Pflanzen-dschungel‘ oder den ‚Wasserspiegelungen‘ eingeschrieben sind.

 

Wir freuen uns sehr, die neuen Arbeiten von Nicole Bold in ihrer nunmehr zweiten Einzelausstellung in unserer Galerie präsentieren zu können - und hier ist ein Rundgang durch die Ausstellung und der Katalog zur Ausstellung.

 

Abb. (vonu): vom süßen Duft umspielt, 2019, Öl, Harzöl auf Leinwand, 120 x 150 cm; die Zeit war reif, 2020, Acryl, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm; sie reisten sehr viel, 2020, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm; von fluider Gültigkeit, 2020, Acryl, Öl auf Leinwand, 150 x 100 cm; sämtlich: Nicole Bold, © Nicole Bold/VG Bild-Kunst, Bonn, 2020