Heinrich Steinhagen
Der Expressionist Heinrich August Friedrich Johannes Steinhagen arbeitete als Bildhauer, Maler und Grafiker. Er wurde 1880 in Wismar geboren und war als Malergehilfe in Lübeck tätig. Später übersiedelte er nach Hamburg. Eine künstlerische Ausbildung hatte er nie genossen, vielmehr bildete er sich als Autodidakt selber aus.
Von 1909 bis 1919 arbeitete Steinhagen in einem Staatsatelier in der Hamburger Kunsthalle. 1920 begann er von dem Erlös all seiner Werke ein eigenes Haus mit Atelier in Hamburg Rahlstedt zu bauen. Dieses sogenannte „Rahlstedter Schloss“ war ein von ihm selbst entworfenes Gesamtkunstwerk.
Steinhagens frühe Arbeiten, Radierungen mit denen er bereits internationale Anerkennung erlangte, zeigen im impressionistischen Stil die norddeutsche Landschaft. Die Erfahrungen im ersten Weltkrieg verarbeitete Steinhagen, indem er sich einerseits mit religiösen Themen, andererseits mit Kampf- und Todesszenen auseinandersetzte. Dabei griff er auf altdeutsche Meister zurück und entwickelte sich zum Expressionisten.
Im Rahmen der „Entartete Kunst“ Aktionen wurde ein Selbstbildnis von 1917 aus der Hamburger Kunsthalle entfernt. 1944 beschimpfte Steinhagen, in Trauer um seinen gefallenen Sohn den „Führer Adolf Hitler“ in aller Öffentlichkeit und wurde 4 Monate inhaftiert.
1948 verstarb Steinhagen in Hamburg. Sein Haus verfiel und wurde Anfang der 1960er Jahre abgerissen.