Paul Wunderlich

1961 erhielt der Grafiker, Maler, Zeichner und Bildhauer Paul Wunderlich (1927 – 2010), dessen Lithographie Zyklus „qui s'explique“ nur ein Jahr zuvor von der Hamburger Staatsanwaltschaft wegen unsittlicher Darstellungen konfiziert worden war, den „Kunstpreis der Jugend für Grafik“. (der Preis wird an junge Künstler verliehen und war mit 10.000 DM dotiert). Er nutzte das Preisgeld um seine Werkstatt nach Paris zu verlegen und schaffte es, ab 1962 tatsächlich von „seiner Kunst“ zu leben.

Wunderlich hatte nach seinem späten Abitur sich 1947 an der Kunsthochschule Hamburg eingeschrieben und bei Willi Tietze Freie Graphik Studiert. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er als Lehrbeauftragter (Lithographie / Radierung) an seiner Hochschule und druckte Lithographien u.a. für Emil Nolde und Oskar Kokoschka. 1955 erhielt er ein Stipendium vom Kulturkreis der Deutschen Wirtschaft im BDI.

Mit der Berufung zum Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg kehrte Wunderlich 1963 an seine frühere Wirkstätte zurück, wo er bis 1968 lehrte.

Aus seiner tachistischen Phase (1957) sind nur wenige Bilder erhalten – der Künstler selbst hat die Arbeiten zerstört. Nach dem Tachismus wendete sich Wunderlich dem Figuralen zu, experimentierte mit verschiedenen Techniken, vervollkommte sich in der Gouache Technik und entwickelte einen eigenen Stil, der sich unverkennbar aus dem Art Deco und Jugenstil speiste.

Seine Motive bezog Wunderlich häufig aus fotografischen Vorlagen, in der 1970er Jahren dann vor allem aus seiner intensiven Beschäftigung mit Dürer, Ingres und Manet. In seinen Plastiken ist der Einfluss von Dali zu erkennen.

Werke