Peter Stephan
Als der Maler und Graphiker Peter Stephan (1927 – 2014) in Dessau geboren wurde, waren seine Eltern Schüler am Bauhaus. Zeit seines Lebens sammelt Peter Stephan Eindrücke vom „einfachen“, armen Leben um sie in seinen Graphiken und Gemälden zu verarbeiten. Seine Darstellungen erzählen, in melancholisch-poetischem Strich, Geschichten und zeigen deutlich, mit wem Stephan sich solidarisiert.
Anders als Gauguin suchte Stephan seine Heimat nicht in der fernen Südsee, sondern in den ärmeren Landschaften Südeuropas. Schon früh verdingte sich Stephan an Bord von Schiffen und lernte so die Welt kennen.
Ende der 1940er Jahre studierte Stephan dann an Kunstakademie München bei Xaver Fuhr und Erich Glette. Vor allem aber lernte er in der Werkstatt des "Meister der Radierung" Adolf Thiermann die Kunst der Radierung. Unter dem Vorwurf, „nicht fassbar“, zu unabhängig und zu unordentlich zu sein, wird er der Universität verwiesen.
Statt an anderen Orten seine Ausbildung und Karriere als Künstler fortzusetzen, zieht es ihn wieder aufs Meer und in andere karge Gegenden - ein "Aussteiger". Und findet damit durchaus Anklang in der gestreßten Wohlstandsgesellschsft der 1970er Jahre.Seine Kunst ist immer sozialkritisch und politisch.
Mit den für eine Ausstellung im Museum Stangenberg Merck 2016 gewählten Stichworten „Maler, Seefahrer, Erzähler“ ist treffend das Leben und die Kunst von Peter Stephan zusammengefasst. Seine Bilder erzählen Geschichten, seine Bilder sind, ganz im Gegensatz zur vorherrschenden Tendenz streng Gegenständlich ohne naiv zu sein. Damit konnte er zu Lebzeiten zwar keinen Weltruhm erlangen, dennoch hat er sein Publikum überzeugt, was die zahlreichen Ausstellungen seiner Werke in z.B. New York, Berlin, Athen, Salzburg, Chile, Italien, Polen, Ungarn, der Türkei belegen.