Alf Welski

Alf Welski (1926 – 2007) war gelernter Reprofotograf und Technischer Zeichner. Die hier erlernte technische Präzision und Könnerschaft ist den meisten seiner Werke auf den ersten Blick anzusehen.. Gepaart mit großem Erfindungsreichtum und reicher Phantasie zeichnen sich seine Arbeiten durch genaue Beobachtung und kritische Stellungnahme aus.

In Welskis detaillierten Widergabe des Sichtbaren offenbart sich immer auch ein nicht sichtbarer, versteckter Wesenskern. Seine Arbeiten regen zum Denken an, ohne gleich darauf zu verweisen, in welche Richtung das Denken zu erfolgen hat. Die Darstellungen laden zu einem kritischen Durchdringen ein und nehmen Anteil an den Realitäten, die sie darstellen bzw. die mit dem Dargestellten einhergehen. Dabei zeigt Welski jedoch keinen erhobenen oder gar belehrenden Zeigefingen. Sein Zeigefinger dient einzig zum Zeigen, als Verweis auf die Ebene hinter dem offensichtlich Gesehenen.

Neben dem sozial- und gesellschaftlich kritischen „Ankläger“ von sozialen Missständen (Armut, Alter, Einsamkeit, sich selbst überlassenen Kindern) und Entwicklungen wie bei der Atomenergie weist Welski auch auf zu Bewahrendes, Schützendes. Seine Natur und Landschaftsstudien spüren deren organischen Strukturen nach und üben in ihrer Stimmung und Stimmlichkeit eine oft anrührende Faszination aus.

Welski war der erste Honorarprofessor der FH Bielefeld, wo er jahrzehntelang im Fachbereich Gestaltung lehrte. Sein Oeuvre umfasst mehrere Tausend vor allem druckgrafische Arbeiten.