Antoni Tàpies
Der 2010 von König Juan Carlos I in den erblichen Adelstitel des Marqués de Tàpies erhobene spanische Maler, Grafiker und Bildhauer Antoni Tàpies i Puig (1923 – 2012) war der bedeutendste Künstler des Informel in Spanien. Tàpies selbst sah sich Zeit seines Lebens eher als „einfacher Amateur“ und „Realist“ denn als herausragendes Genie der Abstraktion. In seinen Werken sah er den Versuch, die Realität zu begreifen und für Zuschauer begreifbar zu machen. Seine surrealistische / dadaistische Phase beendete er, weil sie ihm seiner „Spontanität beraubte“.
Lebensdaten
Ab 1940 autodidaktisches Zeichnen als Bewältigung einer durch Unfall ausgelösten Lebenskrise; Ende der Schulzeit
1942 – 1943 Rekonvaleszenz nach Lungenerkrankung
1943 – 1946 Jurastudium an der Universidad de Barcelona, ohne Abschluss
1946 Studium der Malerei an der Acadèmia Valls in Barcelona; Inspiriert von Max Ernst, Paul Klee und Joàn Miro Zuwendung zum Surrealismus
1948 Gründung der Gruppe Dau al Set gemeinsam mit u.a. Joan Brossa
1950 Einjähriges Aufenthalt-Stipendium in Paris, Bekanntschaft mit Jean Dubuffet; Beschäftigung mit Marxismus / Sozialismus / Art Brut
1951 Bekanntschaft mit Pablo Picasso (in Paris); Aufenthalte in Belgien und Niederland
1956 Michel Tapié gibt den ersten Œuvre-Katalog heraus
1957 Aufenthalte in der Schweiz und Italien
1958 Bekanntschaft mit Lucio Fontana; Erster Preis des Carnegie Institut in Pittsburgh
1959 Reise nach New York (NY), Bekanntschaft mit Willem de Kooning, Franz Kline, Robert Motherwell
1962 Teilnahme am Friedenskongress in Moskau; Aufenthalt in St. Gallen
1963 Zusammen mit Joan Brossa Herausgabe des Sammlerbuches „El pa a la banca) mit 24 Lithographie-Collagen; Einzelausstellung mit der Galerie im Erker, St. Gallen (Erker-Presse)
1965 36 Lithographien für das Sammlerbuch „Nouvel-la“; Ausstellungen in u.a. New York (Martha Jackson Gallery) und Düsseldorf (Galerie Schmela)
1996 Teilnahme an einem Geheimtreffen in Barcelona zur Gründung einer demokratischen Universitätsverbindung, Festnahme und mehrtägige Haft
1967 Einzelausstellung in der Galerie Maeght in Paris
sbeteiligung l pa a la banca und n
1972 Ernennung zum Mitglied der Fundació Joan Miró durch Joan Miró; Ausstellungsteilnahme „Concept and Content“ in der Martha Jackson Gallery gemeinsam mit John Cage und Bob Thompson; Rubenspreis der Stadt Siegen
1974 Ausstellung der Serie „Assasins“ (Galerie Maeght, Paris), die sich mit der Exekution des katalanischen Anarchisten Salvador Puig Antich auseinandersetzt; Stephan-Lochner-Medaille, Köln
1979 Ehrendoktorwürde der Universität der Künste Berlin; Kunstpreis der Stadt Barcelona
1981 Erste Keramikskulpturen; Ehrendoktorwürde des Royal College of Art, London; Medalla de Oro de Bellas Artes durch König Juan Carlos I.
1982 Gemeinsam mit Marc Chagall: Wolf-Price, Jerusalem
1984 Gründung der Fundació Antoni Tàpies in Barcelona
1988 Ehrendoktor der Universität Barcelona
1990 Prinz-von-Asturien-Preis, Oviedo
1992 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences