Asta Tübingen

1977 war ein verheerendes Jahr für die ASTA in Baden Würtemberg.Die Regierung von Hans Filbinger hatte im März 77 einen Referentenentwurf zum neuen Landeshochschulgesetz (LHG) vorgelegt, der ASTA und Studenten in ihren Rechten beschneiden und in ihren Möglichkeiten einengen sollte - eine Replik auf das, was als "rote" Studentenschaft recht pauschal diffamiert wurde.

 

Der Entwurf sah Regelstudienzeiten vor, bei deren Überschreitung um mehr als ein Jahr StudentInnen ihren Prüfungsanspruch verwirkten, dhk. ihr Studium nicht beenden konnten. Für die verfaßte Studierendenschaft mußte künftig der Haushalt vom Rektor genehmigt werden, der überdies seine Zustimmung mit konkreten Bestimmungen über die Mittelverwendung verbinden konnte.

 

Die Rechtsaufsicht über die Studentenschaft erhielt der Rektor, dem, da dem Kultusministerium unterstellt, von dort Weisungen über die Rechtsaufsicht erteilen werden konnten. Vor allem galt es auch, der Studentenschaft jegliche Stellungnahme zu gesellschaftlichen und politischen Themen, die nicht unmittelbarst dem Studium zuzurechnen waren (z.B. Atomkraft, Wohnungsnot ...) zu verbieten da sie eine Zweckentfremdung der Finanzmittel und Überschreitung der Kompetenz darstellten. Das Studierendenparlaments wurden sozusagen aller Rechte beraubt, es sollte nur noch den AStA wählen, ihn aber nicht abwählen können.

 

Mit der endgültigen Verabschiedung der Gesetzentwürfe am 16. August 1977 kam es dann noch schlimmer. Jetzt wurde nicht nur die Verfasste Studentenschaft eingeschränkt, sondern sie wurde gleich ganz abgeschafft.

 

Am 4. August 1977 starb im Alter von 92 Jahren der Philosoph und Tübinger Hochschullehrer Ernst Bloch. Im Gedenken beschloss die Fachschaftenvollversammlung der Universität Tübingen, diese in Ernst-Bloch-Universität umzubennenen. 2017 dann entschied die Fachschaftenvollversammlung, sich von dieser Benennung zu trennen, da der Name Bloch für eine politische Richtung steht, die nicht von allen Tübinger Studierenden vertreten wird. (Anmerkung des Setzter: Mit der Begründung lassen sich sicherlich noch tausende Umbenennungen begründen!)