Diether Kressel

Diether Kressel (1925 – 2015) lebte und arbeitete den längsten Teil seines Lebens in Hamburg. Er arbeitete als Maler, Zeichner und Grafiker und hatte als einen seiner größten Auftraggeber Axel Springer, den er in Kampen auf Sylt kennen lernte. Er schuf Illustrationen für das Hamburger Abendblatt und die Zeitschrift „Stern“, Wandbilder für öffentliche Gebäude in Hamburg und zahllose Ölgemälde, Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitte.

 

In seinen Arbeiten zeigt Kressel einen Mix aus Realität und Illusionen. Er bleibt gegenständlich, aber dann „verrutschen“ Perspektiven und Details, woraus eine fantastisch anmutende Narration entsteht.

 

In Düsseldorf geboren, zog Kressels Familie Anfangs der 1930er Jahre nach Hamburg, wo Kressel eingeschult wurde und 1943 sein Abitur machte. Auf Arbeitsdienst, Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft folgte von 1945 bis 1948 ein Studium an der Landeskunstschule Hamburg.

 

In Kampen, wo sich Kressel öfter zum Malen und Zeichnen aufhielt, machte er die Bekanntschaft mit dem Verleger Axel Cäsar Springer (1912 – 1985), der ihm in Folge viele Aufträge als Illustrator verschaffte. Mit seiner Zuwendung zur Radiertechnik um 1965 gewann Kressel auch die Anerkennung von Kunstkritikern und Sammlern.

 

1969 wurde Kressel mit dem Edwin Scharff Preis der Freien und Hansestadt Hamburg geehrt und 1970 wurde ihm der Preis für Kritische Graphik der Heinrich-Zille-Stiftung verliehen.

 

Kressels Arbeiten sind narrativ, ihre Betrachtung evoziert Geschichten. Die Geschichten allerdings sind nicht stringent gradlinig – an irgendeiner Stelle kommt ein Knick, eine Verstörung, eine Verzerrung zum Vorschein, die der Künstler durch z.B. die Verfremdung der Perspektive angelegt hat. Hier drängt der subtile Humor des Künstlers zur Oberfläche und versetzt den Betrachter in eine Spannung, die visualisierte „Geschichte“ zeitlich mit „Vergangenheit“ und „Zukunft“ zu ergänzen.

Werke