Ernst von Dombrowski
Der in Österreich-Ungarn geborene Künstler Ernst Karl Rudolf von Dombrowski (1896 – 1985) galt, trotz eines kurzen Studiums bei u.a. Alfred von Schrötter (1851 – 1935) an der Landeskunstschule Graz zeitlebens als Autodidakt. Er arbeitete als Illustrator und Grafiker, schrieb mehrere Erzählungen und war früher Anhänger (1932) und Aktiver des Nationalsozialismus in Österreich.
1934 / 35 war er neber seiner künstlerischen Arbeit Gaupropagandaleiter in der Steiermark und und mit der Leitung des nationalsozialistischen Gaukulturamt betreut. Eigenen Angaben zufolge beteiligte er sich 1934 am nationalsozialistischen Putsch in Schladming. Nach der „Machtergreifung“ war Ernst von Dombrowski dann kommissarischer Leiter der Kammer für bildende Künste in der Reichskulturkammer Graz. Er regte eine umfassende Neustrukturierung der „Bildenden Künste im Deutschen Reich“ an und entwickelte die Idee für den Aufbau von nationalsozialistischen Landkommunen für die künstlerische Erziehung.
1938 wurde Ernst von Dombrowski (etwas unerwartet) als Professor an die Akademie für Angewandte Kunst in München berufen; diese Professur übte er, trotz langer Kriegseinsätze, bis 1945 aus. Viele seiner Illustrationen galten nationalsozialistischen und kriegspropagandistischen Texten.
Nach Internierung und Entnazifizierung als „Mitläufer“ fand Ernst von Dombrowski nach 1947 schnell wieder ein großes Publikum, unter anderem auch in rechtsextremen Kreisen (Stiftung Soziales Friedenswerk, Deutsches Kulturwerk Europäischen Geistes, Verein Dichterstein Offenhausen, …). Seine rechtsextreme Einstellung hinderte nicht, dass er regelmäßig ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich.