Félix Vallotton
Das künstlerische Werk von Félix Vallotton (1865 – 1925) umfasst mehr als 1.500 Gemälde, über 200 Holzschnitte, eine kleine Anzahl von Skulpturen, zahlreiche Essays, einige Theaterstücke und die 3 Romane „Le soupiers de Cyprien Morus“ (Die Seufzer des Cyprien Morus; vor 1907), „La Vie meurtrière“ (Das mörderische Leben; 1907 / 1908) und „Corbehaut“ (Corbehaut; um 1920).
Der Schweizer Staatsbürger Félix Vallotton zog im Alter von 17 Jahren nach Paris, um sich in der Académie Julian als Maler auszubilden. Seine Lehrer waren u.a. der dem Orientalismus verbundene Salonmaler Gustave Clarence Rodolphe Boulanger (1824 – 1888) und Jules-Joseph Lefebvre (1834 – 1912) der als Meister der Portrait und Aktmalerei galt.
Bereits im Alter von 20 Jahren begann Félix Vallotton mit seinem chronologischen Werkverzeichnis, dem Livre de Raison, weshalb von seinen Arbeiten eine ausgezeichnete Dokumentation vorliegt.
Nach zu seiner Heirat 1899 widmete sich Félix Vallotton vorwiegend der Malerei – davor war er vor allem als begnadeter Holzschneider aufgefallen und berühmt geworden. Seine Holzschnitte zeigen keinerlei Zwischentöne – Schwarz und Weiss stehen sich gestochen scharf gegenüber. Seine Motive sind oftmals sozialkritisch und bringen ihm ein weites Echo in der Presse. Da seine Motive oft sehr freizügig, dabei nicht selten auch erotisch-exhibitionistisch sind, provozieren sie so manchen „Skandal“ und fördern so seinen Erfolg – selbst oder gerade weil so manche seiner Ausstellungen für Jugendliche nicht zugänglich war.
Gemeinsam mit seinen Freunden Pierre Bonnard (1867 – 1949), Maurice Denis (1870 – 1943) und Édouard Vuillard (1868 – 1940) ist Félix Vallotton Mitglied bei den „Nabis“. Allerdings zeigen seine Arbeiten eine Sonderstellung im Kreis der Symbolisten. In ihrer direkten, schnörkellosen, ungeschminkten Art zeigen sie bereits Hinweise auf den Surrealismus und die Neue Sachlichkeit.
Einige Lebensdaten:
1982 Umzug nach Paris und Beginn der Malerausbildung an der Académie Julian
1885 Teilnahme an einer Ausstellung des „Salon des Artistes Francais“ in Paris
1885 Beginn seines Werkverzeichnisses „Livre de Raison“
1890 Teilnahme an der ersten „Exposition Nationale Suisse des Beaux-Arts“ in Bern
1891 Ausstellung im „Salon des Indépendents“ in Paris
1892 Mitgliedschaft bei den „Nabis“
1893 Skandal wegen des im „Salon des Indépendants“ in Paris ausgestellten „exhibitionistischen“ Bildes „Das Bad“
1899 Heirat mit Gabrielle Bernheim (1863–1932)
1900 Annahme des französischen Staatsbürgerschaft
1908 Arthur und Hedy Hahnloser-Bühler beginnen in Winterthur den Aufbau ihrer Kunstsammlung – Vallotton avanziert zu ihrem künstlerischen Berater und Freund
1910 Erste Einzelausstellung in der Schweiz im „Zürcher Kunsthaus“