Fritz Wotruba

In seinem Œuvre löst der österreichische Bildhauer Fritz Wotruba (1907 – 1975) die figürlichen Komponenten zunehmend in geometrische Abstraktionen auf. Er gilt als einer der bedeutendsten Bilhauer des 20. Jahrhunderts.


Seine frühen Werke zeigen einen starken Einfluß von Wotrubas Lehrer Anton Hanak, von Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Wilhelm Lehmbruck, Georg Minnes und Egon Schiele.

 

In seiner im späteren Werk immer weiter gehenden Tektonisierung der menschlichen Gestalt, der Reduktion von Formensprache und Objektivierung von Form und Inhalt zeigt sich der Einfluss des Spätkubismus.

 

Lebensdaten:
1921 – 1925 Ausbildung zum Stanzengraveur
1926 Aufnahme in die Fachklasse Bildhauerei von Anton Hanak der Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
1928 – 1929 Studium in der Klasse von Eugen Steinhof
1928 / 1929 Entstehung des „Torso“, der 1930 in der Secessions-Ausstellung gezeigt wird
1930 Teilnahme an der Werkbund Ausstellung
1931 Einzelausstellung im Folkwang-Museum in Essen; Entstehung „Große Liegende“ und „Großer Hockende“
1932 Aufstellung der Skulptur „Junger Riese“ im Hof des Gemeindebaus der Gemeinde Wien aufgestellt (allerdings 1938 wieder entfernt und später eingeschmolzen!)
1932 Teilnahme an der XIIX Biennale Venedig
1932 Aufstellung der Skulptur „Mensch verdamme den Krieg“ auf dem Friedhof Danawitz (Steiermark) zum Gedenken an die Opfer des 1. Weltkrig (ebenfalls später von den Nationalsozialisten entfernt)
1933 Nach Durchsuchung seines Ateliers Flucht in die Schweiz
1934 Teilnahme XIX Biennale Venedig
1936 Austritt aus der Vereinigung Bildender Wiener Künstler Secession wegen ihrer Nähe zum Nationalsozialismus
1939 Emigration (bis 1945) in die Schweiz
1945 Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien
1946 Organisation der Ausstellung „Meisterwerke aus Österreich“ im Kunsthaus Zürich
1946 Radikale tektonisierung der menschlichen Gestalt in der Skulptur„Große Stehende“
1948 Sonderausstellung von Schiele & Wotruba auf der XXIV Biennale Venedig
1948 Einzelausstellung im Musée National d’Art Moderne Paris
1953 Ernennung zum Mitglied des Österreichischen Werkbund
1955 / 56 Kruzifix für die Pfarrkirche in Parsch
1955 Wanderausstellung mit Werken Wotrubas durch kanadische und US-amerikanische Museen; Verleihung des Gustav-Klimt-Preis der Secession
1957 Auftrag zur Gestaltung des Österreichischen Pavillion auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel
1957 Ausstellungen mit Oskar Kokoschka und Alfred Kubin in Baden-Baden und Pforzheim sowie Sonderausstellung auf der IV. Biennale Sao Paulo
1961 Auftrag für ein Relief am Hörsaalgebäude der Philipps-Universität Marburg (Fertigstellung 1965)
1961 Ernennung zum Mitglied des Österreichischen Kunstsenat
1964 Teilnahme an der documenta III, Kassel, und „The 1964 Pittsburgh International Exhibition of Contemporary Paintings and Sculpture“ (Carnegie Institute Museum of Fine Arts, Pittsburgh)
1965 Ausstellung von Zeichnungen, Grafiken und Ölbildern in der Graphischen Sammlung Albertina, Wien
1967 Wotruba lehnt die Verleihung der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold ab
1971 Auftrag zum Entwurf der Kirche “Heilige Dreifaltigkeit” in Wien-Mauer (Fertigstellung 1976), bekannt als sogenannte „Wotruba“ Kirche
1971 Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
1974 Verleihung der Pontifikatsmedaille durch Papst Paul VI

Werke