Gabriele Grosse

Gabriele Grosse (* 1942) lebt und arbeitet mit ihrem Mann K-L. Schmalz (*1932) im gemeinsamen Atelierhaus in Düsseldorf. Grosse hat 1961-1962 an der Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe die Fächer Malerei und Gobelinweberei studiert und ist dann (1963 – 1967) an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf gewechselt und wurde Meisterschülerin bei Joseph Fassbender (1903 – 1974), der u.a. auch Lehrer von Anna (1936 – 2020) und Bernhard Blume (1937 – 2011) war.

Hier entdeckte sie die – trotz ihrer kurzzeitigen Renaissance im frühen 20. Jahrhundert im Deuten Werkbund und im Bauhaus in Weimar und Dessau wieder im „Dornröschenschlaf“ versunkene und oft zu Unrecht dem Bereich des Kunsthandwerks zugerechnete - Tapisserie als das ihr eigene Medium.

Sicherlich, ein Werk der Tapisserie ist, anders als eines der Malerei, „wiederholbar“. Bei der Tapisserie kommt es zu keiner Mischung von Farben. Vielmehr legt der Künstler im Vorhinein durch die Wahl des Fadens fest, exakt welche Farbe an einem bestimmten Punkt auftaucht. Es kann nur eine sein, und exakt diese eine Farbe kann an vielen anderen Punkten in der Arbeit wieder genutzt werden. Und anders als in der Malerei wird hier keine Farbe auf einen Untergrund aufgetragen, sondern der Faden bildet sowohl Untergrund wie auch Farbfläche.

Grosse nutzt die Technik, um ihre Geschichten zu erzählen. Sie stützt sich auf Formen aus dem Mikrokosmos (z.B. von Insekten), arrangiert die Formen vielfältig neu, läßt ansatzweise Bilder erkennen, nur um sie dann als Ansatzpunkt für neue Gedanken und Erinnerungen weiter zu führen. Dabei setzt sie kein Ende, bietet keine Schlüssel, es bleibt dem Betrachter überlassen, welche Anknüpfpunkte er weiter verfolgt.

Seit Ende ihres Studiums arbeitet Grosse als Malerin, Zeichnerin, Graphikerin und vor allem Tapisseriekünstlerin freischaffend. 1973 / 74 war sie Rompreisträgerin und entsprechend in der Villa Massimo tätig. Ausgezeichnet wurde Grosse auch mit dem Staatspreis des Landes Bayern (1970) und dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1971).

Arbeiten von Grosse befinden sich in vielen deutschen Sammlungen, z.B. im Kunstmuseum Düsseldorf, im Museum für angewandte Kunst in Köln, dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, im Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Oldenburg, … Auftragsarbeiten und Tapisseriewände befinden sich u.a. in Baden-Baden, Bonn, Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Heidelberg, Husum, Köln, Stuttgart, … sowie u.a. auch in Riad und Washington DC.

Werke