Haus Rucker Co

Haus–Rucker–Co, eine österreichische Architekten- und Künstlergruppe, bestand von 1967 bis 1992. Sie wurde durch Laurids Ortner, Günter Zamp Kelp und Klaus Pinter in Wien gegründet. 1971 trat Manfred Ortner der Gruppe bei.

 

Von Pop–Art und Fluxus inspiriert, widmeten sich ihre vornehmlich utopischen Architekturkonzeptionen der Bewusstseinserweiterung. Ihre Aktionen und Installationen im öffentlichen Raum erforschten das performative Potenzial von Architektur und zielten auf eine Aktivierung der sinnlichen Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit der Menschen ab.


Später lag der Schwerpunkt der Gruppe eher in der Richtung der Sozialen Plastik, mit dem Ziel, auf Umweltzerstörung und Entfremdung von der Natur hinzuweisen. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt „Oase No. 7“ (1972) auf der documenta 5 in Kassel. Die transparente PVC Kugel mit einem Durchmesser von 7 Meter wurde vor der Hauptfassade des Friedericianums platziert.



1988 erhielt Haus-Rucker-Co gemeinsam mit Bene Büromöbel KG den Staatspreis Design für das Büroeinrichtungsprogramm C5.


Manfred Ortner, der erst 1971 der Gruppe beigetreten ist, studierte ab 1961 an der Universität Wien Malerei, Kunsterziehung und Geschichte. Nach seinem Abschluss 1967 war er erst als Kunsterzieher tätig. Mitte der achtziger Jahre war er hauptsächlich an Bauaufgaben interessiert. Losgelöst von Haus-Rucker-Co gründete er 1987 mit seinem Bruder Laurids Ortner das Architekturbüro unter dem Namen Ortner & Ortner Baukunst in Düsseldorf. Später folgten Ableger in Wien, Linz, 1994 in Berlin und 2006 in Köln. Des Weiteren ist Manfred Ortner seit 1994 Professor für Entwerfen an der Architekturfakultät der Fachhochschule Potsdam.