Heinz Keller

Der Schweizer Maler und Grafiker Heinz Keller (1928 – 2019) hat sich vor allem als Holzschneider einen Namen gemacht. Seit 1960 war er Mitglied von Xylon (Schweiz), der internationalen Vereinigung der Holzschneiderinnen und Holzschneider und 1961 Mitbegründer der Xylon Zeitschrift, die im Großformat 49,5 x 34,5 cm drei Mal im Jahr erscheint und in jeder Ausgabe einen Künstler mit Drucken von den Original Druckstöcken vorstellt.

Nach seiner Lehre (1945 – 1949) als Grafiker / Lithograf und dem Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich (1949) arbeitete Keller von 1950 bis 1962 in einer Druckerei als Grafiker. Seine erste Einzel-Ausstellung hatte Keller 1956 in der abc Galerie in seinem Wohnort Winterthur. Es folgten viele weitere Ausstellungen und Auszeichnungen. 1959 (und erneut 1963) wurde er zur internationalen Grafik Biennale in Ljubljana eingeladen.

Seit 1962 arbeitete Keller als freischaffender Maler und Holzschneider und 1976 grüdete er, gemeinsam mit seiner Frau den Verlag Sonnenberg Presse, der fortan in Büchern und Mappenwerken seine Schnittfolgen veröffentlichte.

Seine Leidenschaft für den Holzschnitt hatte Keller bereits während der Lithographen Lehre entdeckt. Die Schnitte waren einfarbig (schwarz), die Motive entstammten vorwiegend aus Erinnerungen an die Jugend (Keller war Sohn eines Bauern, der auf dem Gutsbetrieb der kantonalen Heil- und Pflegeanstalt Winterthur-Wülflingen arbeitete) und zeigen Landschaften und Menschen die Verwirrt, Einsam, als Alkoholiker am Rande der Gesellschaft leben.

1964 reiste Keller erstmals nach Jugoslawien. Von dort brachte er zahllose Impressionen mit, die sich vor allem in ausdrucksstarken Gesichtsdarstellungen niederschlugen. Eine weitere Inspirationsquelle für Keller war der Londoner Stadtteil Brixton, den er erstmals 1990 besuchte – hier pulsierte multikulturelles Leben, das Keller in Holzschnittserien verarbeitete.

In Winterthur finden sich 2 große Arbeiten von Keller im öffentlichen Raum: ein 1971 entstandenes Wandbild mit vier auswechselbaren 300 x 100 cm großen Bildtafeln, die Geburt, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt von Jesus thematisieren im Kirchengemeindehaus an der Kanzleistr. und das 1986 entstandene, aus fünf Holzschnitten bestehende Wandbild „Sterntaler“ in der Schalterhalle der Postfiliale Seen.

Werke