Helmut Schulze

Helmut Schulze (Helmut Schulze-Reichenberg) wurde 1941 in Reichenberg geboren. In den sechziger Jahren des 19. Jhdt. schloss er an der Fachhochschule für Kommunikation und Gestaltung in Wiesbaden sein Staatsexamen als Dipl.-Designer ab. Im Anschluss absolvierte er an der Universität in Mainz sein Staatsexamen im Bereich der Kunsterziehung und lehrte dann für zwei Jahre an der Fakultät Kunsterziehung an der Universität Frankfurt.


Ab 1963 betrieb Helmut Schulze-Reichenberg gemeinsam mit Otto Dörries und ab 1966 auch mit Monika Rohrmus die Werkstatt „offizin parvus“, eine kleine Druckerei, die über eine Schnellpresse verfügte und Druckgrafiken verschiedener Künstler in einer Auflage von 100 Drucken herstellte, sowie später auch (insgesamt 13) Bücher und 9 Rohbogen.


Helmut Schulze Reichenberg war von 1985 – 1989 Vorsitzender des BBK (Berufsverband Bildender Künstler) Wiesbaden und von 1993 – 2001 Vorstand des Wiesbadener Kunstvereins an der Galerie Bellevue. Seit 2001 lebt und arbeitet er Schulze in Berlin.


Seit 1963 erstellt Helmut Schulze-Reichenberg farbige Plastiken, Holzschnitte, Radierungen und Zeichnungen zum Thema Mensch und dessen Lebensraum. Ab 1984 beschäftigt er sich mit der Gestaltung von „Totenschiffen“ aus Pappe, Holz, Stoff, Knochenabfällen sowie Terrakotten zu der gleichen Thematik. Ab 1987 befasst sich Schulze in erster Linie mit landschaftsbezogenen Projekten in Deutschland und in Frankreich. Hierbei wurden typische Strukturen und Materialien der Landschaft in die Arbeit miteinbezogen. Seine Rauminstallationen waren in vielfachen Ausstellungen im In-und Ausland zu betrachten, ebenso seine stadtbezogenen Kunstaktionen mit der bekannten Grafik-Designerin Monika Rohrmus.


1991 ergänzt Helmut Schulze-Reichenberg sein vielfältiges Oeuvre durch Video-, Klanginstallationen, Performances und Fotografie. Vor allem die künstlerische Ausdrucksform der Fotografie ist für sein weiteres Schaffen prägend.


Helmut Schulze-Reichenberg stellt fest, dass seine fotografischen Arbeiten ohne handelnde Personen auskommen. Im Vordergrund steht die Topografie. Ihn interessieren der menschenleere Zwischenraum, das Phantom des Gewesenen. Für Helmut Schulze-Reichenberg haben Orte ein Gedächtnis. Um diese besonderen Orte und ihre Existenz nicht als gegeben hinzunehmen und nicht zu vergessen, nutzt er die Dokumentarfotografie und erhält damit zu dem gegebenen Zeitpunkt „den realen Tatbestand“.