Helmut Schweizer

Der Konzept- und Aktionskünstler Helmut Schweizer (* 1946) studierte 1970 – 1973 an der Universität Karlsruhe Philosophie und Kunstgeschichte und von 1967 bis 1973 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe Malerei. Zu seinen Lehrern zählten der figurative Maler und Schöpfer der Kopffüßler Horst Antes, der Philosoph und Maler Raimer Joachims sowie der besonders auch durch seine dreidimensionalen Malereien in Caparoltechnik bekannte Fritz Klemm.

 

Helmut Schweizer gehört zu den Künstlern, die mit Ihren Arbeiten einen mahnenden Blickpunkt einnehmen. Seine Wissenschaftskritik, besonders an der Atomphysik, die u.a. zur Entwicklung der Atombombe führten, ist in seiner künstlerischen Arbeit omnipräsent. Bereits während seiner Schulzeit war Helmut Schweizer fasziniert von den Naturwissenschaften und schärfte an ihnen seine minutiöse Beobachtungsgabe. Sein kritischer Blickpunkt entwickelte sich mit der Lektüre des Buches „Strahlen aus der Asche. Geschichte einer Wiedergeburt“ von Robert Jungk.

 

Anläßlich seiner Ausstellung „Handlungen“ in der Kunsthalle Kiel 1974 bemerkte Eberhard Freitag zu Helmut Schweizer „…überraschte mich die Vielzahl der von ihm avisierten Perspektiven …“. Die „Handlungen“ zeigen in Objekten, Foto- und Videoarbeiten alltägliche Arbeitsschritte, sei es beim gärtnern (umpflanzen, beschneiden, markieren oder auch das Entblättern und schließliche „Köpfen“ einer Tulpe) oder im Haushalt.

 

Neben den Naturwissenschaften zeigte sich Helmut Schweizer auch schon früh inspiriert vom Theater, Jazz und der elektronischen Musik.

 

1975 erhielt Helmut Schweizer ein Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo, 1992 war er Teilnehmer an der von Jan Hoet kuratierten documenta IX in Kassel. Arbeiten von Helmut Schweizer befinden sich in vielen namhaften deutschen Sammlungen, so z.B. im Museum Ludwig Köln, im Museum Kunst Palast Düsseöldorf, der Staatsgalerie Stuttgart, dem Kupferstichkabinett Berlin oder auch dem Kultusministerium Nordrhein-Westfalen, dem Kultusministerium Baden-Würtemberg und dem Bundesinnenministerium Bonn.

 

Einen lesenswerten Beitrag zu Helmut Schweizer, seinem Weltbild und seiner wissenschaftskritischer Kunst und Arbeitsweise entstand anläßlich der Ausstellung MELANCOLIA. Den Artikel von Peter Tepe und Stefan Oehm finden Sie unter https://www3.hhu.de/wuk/helmut-schweizer-wissenschaftskritische-kunst/

Werke