Helmut Stephan Diedrich

„In der Kunst geht es mir grundsätzlich um Inhalt“ konstatiert Helmut Stephan Diedrich (* 1937) über sein Lebenswerk. Und als Professor für visuelle und haptische Kommunikation an der Fachhochschule Bielefeld lehrt er: „Ein Handwerkszeug des Sehens ist notwendig, um Kunst zu verstehen“.

Helmut Stephan Dietrich hat nach einem Studium der Kunst und Kunstgeschichte bei Prof. Walter Herzger (der bei Paul Klee gelernt hatte), Malerei und Grafik studiert sowie eine druckgraphische Ausbildung in den Werkstätten von Erich Heckel absolviert.

In der Kunst hat Helmut Stephan Dietrich regelmäßig eine vorausschauende Aktualität bewiesen. Dabei zeigen sich apokalyptische Vorwegnahmen neben Zustandsbeschreibungen von z.B. realistischen Tierbildern, die eine Gegenwart konservieren, welche schon bald ausgestorben sein mag.

Neben Öl / Acryl Malerei, Radierungen, Zeichnungen und Plastiken hat Dietrich auch sakrale Räume ausgestattet, vom Ambo über Wandreliefs bis zu Kirchenfenstern.

Als Professor legt Dietrich Wert darauf, dass es einen genauen Blick braucht, um Kunst zu verstehen, und dass es sich lohnt, das dazu notwendige Handwerkzeug zu erlernen. Ähnlich wie die Sprache können auch Bilder und Kunstwerke dekodiert, entschlüsselt werden. Dietrich bemängelt, dass Kunst, ohne eine Dekodierung zum Statussymbol der Reichen und Reichsten verkommt: „Geld kann man nicht zeigen, also zeigt man Kunst“ - und so wird Kunst zum profanen Wirtschaftsgut, ohne jeglichen Inhalt.