Johannes Molzahn

Arbeiten von Johannes Molzahn (1892 – 1965) gelangen nur selten auf den Kunstmarkt, erzielen dann jedoch sehr hohe Preise. Der künstlerische Nachlass von Johannes Molzahn wird seit 1994 vom Johannes-Molzahn-Centrum in Kassel verwaltet und jetzt von der VAN HAM Art Estate gemanaged.

 

Seinen Unterhalt bestritt der Johannes Molzahn als Werbegrafiker, Kunsttheoretiker und Maler aktiv. Er hatte in Weimar eine Fotografen-Lehre absolviert und an der dortigen Großherzoglichen Zeichenschule seinen ersten Zeichenunterricht genommen.

 

Zu den Künstlern, die schon früh prägenden Eindruck auf Johannes Molzahn machten und mit denen er gut befreundet war, gehörten Willi Baumeister, Johannes Itten, Otto Meyer-Amden und Oskar Schlemmer. Nach Kriegsende entwickelte sich Molzahns Atelier in Weimar zu einer Begegnungsstätte progressiver Künstler. Molzahn hielt Kontakt mit der Berliner „Novembergruppe“ und engagierte sich als Erneuerer der Kunst. Sein „Manifest des absoluten Expressionismus“ wird in der Zeitschrift „Der Sturm“ von Herwarth Walden veröffentlicht und die Galerie „Sturm“ stellt ihn seit 1917 regelmäßig aus.

 

1923 wird Molzahn, gegen den Widerstand des Schulvorstandes und des Ministeriums auf Empfehlung von Bruno Taut durch den Magistrat der Stadt an die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg berufen um die Klasse für Gebrauchsgrafik (Werbegrafik, Satz, Druck, Lithografie) zu leiten. Fünf Jahre später erhält er Professur für Grafik an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau.

 

In den 1920er Jahren schließt Molzahn zahlreiche Künstlerfreundschaften, so z.B. mit Carl Krayl, Piet Mondrian, Georg Muche und El Lissitzky, mit denen er auch gemeinsam ausstellt. . .

Gleich zu Beginn ihrer Herrschaft wird Mohlzahn von den Nationalsozialisten seiner Ämter enthoben (beurlaubt). Seine Kunst gilt ihnen als entartet und entsprechend wurden 6 seiner Arbeiten in der gleichnamigen Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt. 1938 emigriert Molzahn in die USA, wo er im Art Department der „University of Washington“ eine Professur erhielt. 1943 dann wurde er an das sogenannte „Kleine Bauhaus“, die „School of Design“ in Chicago berufen, 1947 dann an die „New School for Social Research“ in NY.

 

1959 kehrte Molzahn nach Deutschland zurück.

 

Künstlerisch zeigt sich Molzahn beständig als „Suchender“, dem Neuen zugewandt, experimentierfreudig und Neues Schaffender. In seinen frühen Werken zeigt er sich als mystisch-kosmologischer Expressionist, später, beeinflusst vom Kubismus und Futurismus, werden die Arbeiten abstrakter, ohne jedoch den Halt am Gegenständlichen zu verlieren. Er experimentiert mit figurativen, biomorphen Formen und in den USA ist dann seine Arbeit mehr und mehr von transzendenten Raumgebilden und religiösen Metaphern geprägt. In allem bleibt er der progressiven Ästhetik und einer „werbegraphischen“ Erkennbarkeit verbunden.

Werke