Johannes Schreiter

Der deutsche Maler, Grafiker und Glasbildner Johannes Schreiter wurde 1930 in Buchholz geboren. Er zählt zu den einflussreichsten Glaskünstlern der deutschen Nachkriegsmoderne, im angelsächsischen Raum gilt er als „Pionier moderner Glasgestaltung“.

Schreiter besuchte in Annaberg das Gymnasium, wo er mit dem Abitur abschloss. Anschließend begann er mit dem Studium der Bildenden Kunst. Von 1949 bis 1957 studierte er in Münster, Mainz und mit einem Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin. 1957 schloss Schreiter das Staatsexamen für Kunsterziehung an der Johannes Gutenberg-Universität ab.

In den 1950er und 1960er Jahren entdeckte Johannes Schreiter, seinem Selbstverständnis nach Maler und Zeichner, die Möglichkeiten des Mediums Glas. 1958 entwarf er sein erstes Glasfenster für die Evangelische Kirche St. Lukas in Bonn. 1959 erfand Johannes Schreiter den Bildtypus der Brandcollage oder Fumage-Collage.

Von 1960 bis 1963 leitete Johannes Schreiter die Abteilung „Fläche“ an der Staatlichen Kunsthochschule Bremen inne. Von 1963 bis 1987 arbeitete er als Professor an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Frankfurt am Main, deren Rektorat er von 1971 bis 1974 inne hatte.

1976 fertigte Schreiter ein Kirchenfenster für die Kirche Notre-Dame in Douai an. In den Werken aus dieser Schaffensperiode finden sich vielfach komplexe Netz- und Gitterstrukturen, so auch in den Fenstern für die Marienkirche in Lübeck 1981.

Johannes Schreiter ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Er lebt in Langen und ist seit 2013 Ehrenbürger der Stadt. In seiner neuer Heimatstadt befindet sich seit 2009 eine rund 200 m² große Galerie, in welcher sich rund 50 Werke von Schreiter und anderen Künstlern befinden. Im Jahr 2008 veröffentlichte Schreiter unter dem Titel „Wortfenster“ eine zwei Bände umfassende Publikation die in kunstwissenschaftlichen Aufsätzen, Essays und Vorlesungen Einblicke in seine Gedankenwelt eröffnet.

Werke