Victor Bonato

Am jeweiligen Ende der Fußgängerzone in Alt-Troisdorf stehen seit 1984 die von Joachim Bandau (* 1936) und Viktor Bonato (1934 – 2019) geschaffenen „Troisdorfer Stadttore“. Die beiden Kölner Künstler befanden sich zu dem Zeitpunkt bereits jahrzehntelang in regem Austausch und hatten schon 1966 die Kölner Künstlergruppe K 66 gegründet.

Viktor Bonato (auch: Vittorio Bonato) hatte eine Ausbildung als Glasmaler absolviert, bevor er von 1956 bis 1961 an den Kölner Werkschulen „Wandmalerei“ studierte. Anschließend war er lange Jahre in den USA, wo er sich mit den Entwicklungen und Gedanken der aktuellen Kunst vertieft auseinander setzte.

Ab 1966 war Bonato als freiberuflicher Künstler tätig. 1969 begann er mit der Verformung von Glasspiegeln, was fortan seinen Bekanntheitsgrad bestimmte. Mittels der verformten Spiegel stellte er überkommenen Sehweisen eine neue Perspektive gegenüber und gewohntes Verhalten in Frage. Der Betrachter erblickte Bekanntes in einer völlig neuen Form – nicht die Perspektive hatte sich verändert, sondern der Spiegel der Umwelt zeigte diese in einer geänderten, irritierenden Form.

Was Bonato mit Spiegelverformungen begonnen hatte, führte er in der Folge mit 3-dimensionalen Spiegelobjekten, Glasspiegel-Torsionen und bewegten Spiegeln fort. Später dann machte er die Polarität zu seinem Thema, entdeckte Paraffin und Wachs als Werkstoffe und widmete sich gesellschafts- und wirtschaftskritischen Fragestellungen, bei denen er z.B. geschredderte Geldnoten als Material einsetzte.

Neben seiner Selbständigen Arbeit als Künstler war Bonato seit 1974 als Lehrer und Dozent in der Erwachsenenbildung tätig. Z.B. leitete er 1975 eine „Kreativ-Werkstatt“ für jugendliche Straftätern in der JVA Siegburg und erhielt 1987 einen Lehrauftrag an der Gesamthochschule Wuppertal im Fachbereich Kunst & Design.

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