Wilhelm Rudolph
Wilhelm Rudolph war ein deutscher Maler, Holzschneider, Grafiker und Zeichner. Er wurde 1889 in Chemnitz als Sohn eins Webstuhlmonteurs geboren und verstarb 1982 in Dresden. Nach seiner Lithographenlehre studiert er an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden bei Robert Sterl und wird anschließend Meisterschüler von Carl Bantzer. Von 1914 bis 1918 wurde er als Infanterist zum Kriegsdienst eingezogen.
Nach seinem Kriegsdienst arbeitete er als freischaffender Künstler und war regelmäßig an Ausstellungen der „Künstler-Vereinigung Dresden“ beteiligt. Ebenso unterrichtete er an der Dresdner Akademie sowie an der Hochschule für Bildenden Künste in Dresden. Seine erste Retrospektive fand 1960 im Albertinum in Dresden statt. Des Weiteren erhielt er 1961 den Nationalpreis der DDR.
Sein graphisches Werk beinhaltet zahlreiche Rohrfederzeichnungen, Aquarelle und unzähligen Holzschnitten. Am Anfang seines künstlerischen Schaffens beschäftigte er sich hauptsächlich mit dem Tier und Menschen und deren einzigartigen Eigenschaften. Er arbeitete ihr Wesen in solch einer Einfachheit heraus, dass die Darstellungen fast schon an ägyptische Kunst erinnert. Auch in seinen Holzschnitten arbeitete er die wesentlichen Eigenschaften heraus und legt den Fokus ganz auf das dargestellte Tier oder den Menschen.
Besonders große Aufmerksamkeit verschaffte sich Rudolph mit seinem umfangreichen graphischen Werkkomplex über das 1945 zerstörte Dresden. Die graphischen Arbeiten über die Trümmerlandschaft Dresdens werden in ihrem ästhetischen und auch dokumentarischen Ausdruck als singulär betrachtet. Sie gelten als künstlerisches Zeugnis der Gewalt und apokalyptischen Schrecken des 20. Jahrhunderts und sind so in die deutsche Kunstgeschichte eingegangen. Er stellte in zahlreichen nationalen und internationalen Museen aus. 1979 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft in Dresden verliehen.