Willem Grimm

Willem Grimm (1904 – 1986) zählte bereits in jungen Jahren zu den wichtigsten Hamburger Künstlern. Bereits sein Vater und sein Großvater waren Lithografen.

 

Willem Grimm studierte an der Werkkunstschule Offenbach bei den Professoren Rudolf Koch (1876 – 1934) und Ludwig Enders (1889 – 1934). Dort ließ Willem Grimm sich zum Gebrauchs-graphiker ausbilden. Ihn interessierte aber auch die Fotografie. 1922 kam er durch die Künstlerkolonie Worpswede mit dem Werk von Paula Modersohn-Becker (1876 – 1907) in Berührung und entschied sich für ein Studium an der Landeskunstschule Hamburg bei Willi Titze (1890 – 1979). Anfangs widmete er sich ausschließlich den grafischen Techniken. Später wandte er sich durch die Kontakte zur Hamburger Sezession, wo er selber auch Mitglied wurde, und der Bekanntschaft mit Karl Schmidt-Rottluff (1884 – 1976) mehr und mehr dem Medium der Malerei zu.

 

Ende der zwanziger Jahre hielt er sich mehrfach in Paris auf, unternahm Reisen durch ganz Europa und Schiffsreisen nach New York und Westindien. Zusammen mit Emmi Ruben und anderen Kunstförderern in Hamburg gründete die Kunsthistorikerin und Mäzenin Rosa Schapires (1874 – 1954) eine Grimm-Gesellschaft zur Unterstützung des Künstlers. In Folge des zweiten Weltkrieges stellte Grimm in den Jahren 1937 bis 1939 seine Arbeit völlig ein und betätigte sich in der Landwirtschaft. Während der Aktion Entartete Kunst wurden einige Werke von Grimm beschlagnahmt. Er wurde zur Wehrmacht eingezogen.

 

Nach dem Krieg war sein gesamtes Frühwerk vollständig zerstört. Ab 1946 war der Künstler Professor an der Landeskunstschule. 1959 erhielt er den Edwin-Scharff-Preis.

 

Gemeinsam mit den befreundeten Künstlern Karl Ballmer (1891 – 1958), Karl Kluth (1898 – 1972) und Kurt Löwengard (1895 - !940) entwickelte Willem Grimm den Hamburger Sezessionsstil. Typisch für diesen Stil waren die farbigen, geschwungenen Linienführungen, die mit flächigen Kompositionen zusammenspielten. Neben klassischen Genres wie Porträt, Landschaft und Stillleben beschäftigte sich Grimm ab 1931 mit dem Motiv der „Rummelpott-Szenen“, das für sein Œuvre schließlich charakteristisch werden sollte.

Werke