Elsa Burckhardt

Elsa Burckhardt-Blum (1900 – 1974) zählt im Alter von 32 Jahren zu den ersten freischaffenden Architektinnen in der Schweiz und durfte als erste Frau (gemeinsam mit Annemarie Hubacher-Constam) der Männerdomäne des Bund Schweizer Architekten beitreten. Das war 1959, ein Jahr bevor Burckardt-Blum ihr zusammen mit Louis Perriard ihr eigenes Architekturbüro Burckhardt & Perriard in Küstnacht eröffnete.

 

Vor ihrer Karriere als Architektin hatte Elsa Burckhardt-Blum nach Erlangung der Matura von 1921 bis 1923 Kunstgeschichte studiert. Ihre Befassung mit der Architektur geschah erst durch die Heirat mit dem Architekten Ernst Friedrich Burckhardt 1925 und erfolgte vor allem in der Praxis. 2 Jahre nach Geburt ihres Sohnes voluntierte sie von 1929 bis 1932 in einem Architekturbüro, anschließend dann machte sie sich selbständig und ab 1944 arbeitete sie zusammen mit ihrem Ehemann als Architektin. Hier befasste sie sich vor allem mit der Innenausstattung und der Innenarchitektur. Neben Umbauten und Neubauten einzelner Objekte befasste sich das Ehepaar auch mit Stadt- und Landplanungen und beteiligte sich an vielen Wettbewerben in diesem Bereich.

 

Künstlerisch betätigte sich Elsa Burckhardt seit ca. 1948, als ihre ersten Zeichnungen entstanden. Im architektonischen Metier galt ihr Stil als modern, klar, offen, nach aussen gerichtet. In ihren Zeichnungen und ab 1950 auch Gemälden in Tempera und Öl zeigt sie eine surrealistische Note, die allmählich von klar strukturierter Abstraktion abgelöst wurde. Ihre späteren Arbeiten zeigen meist geometrische Formen, vor allem Quadrate, die in ihren Schraffuren eine Bildtiefe erzeugen. Trotzdem sich Elsa Burckhardt 1966 aus der Architektur zurück gezogen hatte um sich nur noch mit der Malerei und Grafik zu befassen – ihre Bilder aus diesen letzten Schaffensjahren können einen architektonischen Einfluss nicht leugnen.