Emil Bert Hartwig

Paul Klee zählte Emil Bert Hartwig (1907 – 1996) zu seinen besten Schülern. Um so mehr war Klee davon enttäuscht, dass sich Hartwig, nachdem Klee in Düsseldorf fristlos entlassen war und die Kunst „gleichgeschaltet“ wurde, von der abstrakten Malerei abwandte und „zu meinen Feinden überlief, um wieder Blümchen und Ziegen zu malen“ (Zitat von Paul Klee nach Alexander Zschokke).

Emil Bert Hartwig hatte bekannte Lehrer und Förderer. Nach seiner Lehre in einem Architekturbüro in Essen von 1921 bis 1925 begann er eine künstlerische Ausbildung an der „Handwerker- und Kunstgewerbeschule“, der späteren Folkwangschule, bei Max Peiffer-Watenpuhl (1896 – 1976). Peiffer-Watenpuhl, Bauhausschüler der „ersten Stunde“ und begeisterter Schüler von Paul Klee, erkannte die Begabung von Hartwig und vermittelte ihm ein Stipendium an der Bauhausschule in Dessau.

In Dessau studierte Hartwig von 1927 bis 1930, zuerst im Vorkurs bei Josef Albers (1888 – 1976) , dann – als erster männlicher Studierender – bei Gunta Stölzl (1897 – 1983) in der Webwerkstatt sowie im Fach Malerei bei Wassily Kandinsky (1866 – 1944) und bei Paul Klee. Zum Abschluss seines Studiums gewährte ihm die Bauhaus Schule ein Reisestipendium, welches Hartwig 1931 nach Paris führte.

Zurück aus Frankreich folgte Hartwig 1932 bis Anfang 1934 seinem Lehrer und Mentor Paul Klee (1879 – 1940) an die Düsseldorfer Kunstakademie Düsseldorf; 1934 dann zog er als freier Künstler nach Münster, wo er sich der „Freien Künstlergemeinschaft Schanze“ anschloss.

Von 1939 bis 1945 diente Hartwig als Soldat. 1949 eröffnete er ein Atelier in Münster Hiltrup, von 1959 bis 1976 arbeitete er al Dozent für Zeichnen und Malen am Fachbereich Design an der Fachhochschule Münster.

In der Zeit von 1949 bis 1976 schuf Hartwig mehrere Holzschnitt-Zyklen. Hartwigs Stil läßt Reminiszenzen ans Bauhaus erkennen, zeigt sich jedoch nicht festgelegt. Vielmehr wechselt er zwischen streng geometrischen Konstruktionen und ausschweifend malerischen Formen, setzt diese auch schon mal nebeneinander und zeigt sich unbeeindruckt vom Verlangen, einer einzigen „Richtung“ zuzugehören. Sein Oeuvre umfasst ca. 100 Grafiken, 250 Holzschnitte und Aquarelle sowie an die 500 Gemälde.