Reinhard Drenkhahn

Der Maler und Grafiker Reinhard Drenkhahn (1926 – 1959) gehörte neben Horst Janssen (1929 – 1995) und Paul Wunderlich (1927 – 2010) zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten Hamburgs. Mit seinem frühen Freitod endete die vielversprechende Karriere dieses Wegbereiters der informellen Malerei.

Reinhard Drenkhahn hatte seine Lehre als Polsterer und Dekorateur abgeschlossen und bereits ein Jahr an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HfbK) Innenarchitektur studiert, als er 1944 zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Aus dem Krieg heimgekehrt, beendete er das Studium. 1947 / 1948 studierte er freie Malerei bei Willem Grimm ((1904 – 1986) und anschließend bis 1950 bei dem Maler und Grafiker (expressiver Realismus / Surrealismus) Arnold André Leonhard Fiedler (1900 – 1985) bei „Der Baukreis Hamburg“, einer dem Bauhütte-Prinzip verpflichteten „Werkstättengemeinschaft und Lehranstalt für Künstler“.

Das Informel lernte Drenkhahn während seiner ersten Parisreise 1951 kennen und schätzen.

Drenkhahn wird als schwermütig und manisch beschrieben. Nach einem Kollaps, der u.a. die Zerstörung fast sämtlicher seiner frühen Arbeiten zur Folge hatte, zeichnete Drenkhahn vor allem Ofenstein- und Mauerstilleben, Fabrik- und Strandlandschaften, die er mit skeletthaften „Strandläufern“ und „Leitermännern“ belebte. Mit diesen Arbeiten gewann er an Ansehen und erhielt 1956 seine erste Einzelausstellung in der Hamburger Kunsthalle. Er stellte in der Hamburger Avantgarde-Galerie Sandner aus, erhält 1958 den Lichtwark Preis soll 1959 in der Pariser Gallerie Allendy ausgestellt werden. Doch weder diese Erfolge noch die vielen Freundschaften mit anderen Künstlern wie z.B. Jens Cords (* 1932), Horst Janssen-(1929 – 1995) oder Paul Wunderlich (1927 – 2010) können seinen seelischen Qualen überdecken.

Drenkhahns späte Arbeiten, die regelmäßig Nägel, Stacheldraht, Disteln und Dornen zeigen, verweisen auf seine inneren Verletzungen und sein Ringen um „Erlösung“.

Von 1952 bis zu seinem Tod war Reinhard Drenkhahn der Lebenspartner der Villa Massimo Stipendiatin Gisels Bührmann (1925 - 2011).

Werke