Vor fünf Jahren war Rolf-Maria Krückels aus München zum letzten Mal mit einer Soloausstellung (I wild draw) in unserer Galerie. Dort zeigte er seine Zeichenmaschine, die künstlerischen Protokolle der Fussball-Weltmeisterschaftsspiele und seine Leuchtkästen, mit denen er die die Gesellschaft und das zwischenmenschliche Miteinander in Zeit und Raum reflektiert.
In den vergangenen Jahren hat sich Rolf-Maria Krückels weiter intensiv mit gesellschaftlichen Strukturen beschäftigt. Dabei rückte auch das Thema Feuer in seinen Blick. In seinen aktuellen Werken verhandelt er die Funktion des Feuers, dessen „Beherrschung“ den Anfang der Menschheitsgeschichte bestimmte, und das seither dem Menschen immer wieder aus der Kontrolle entwichen ist.
Die Ausstellung „Burning“ zeigt seine Beobachtungen solcher, bewusst oder „versehentlich“ nicht kontrollierten Feuer.
Die Pressemitteilung zur Ausstellung stellt fest: "Die „Burning“ Arbeiten thematisieren Feuersbrünste: Waldbrände in Kalifornien, den Dachstuhlbrand von Notre Dame in Paris, brennende Autoreifen bei Unruhen in Belfast … Das Sujet bestimmt den Bildträger, der instabil und durch den Farbauftrag maximal gefährdet ist. So verwendet der Künstler transparente, braune Einpackpapiere oder auch laminierte Zeitungsseiten, die im jeweiligen kulturellen Kontext und in der Zeit des Bildthemas stehen.
Die ´Brand`-Geschichten nimmt Rolf-Maria Krückels zum Anlass, das Klischee der Malerei an sich zu hinterfragen. Dabei begibt er sich in die Gefahrenzone der sehr fragilen Materialien. „Durch die Dünne des Papiers kann es kaum fixiert werden ohne zu reißen. Zu starker Pinselstrich zerstört es, Korrekturen sind immer sichtbar, wässrige Farben führen immer zur Welligkeit“, so der Künstler, der mit selbst hergestellten Tuschen und Gouachen arbeitet.
Die starke Farbigkeit der Malerei führt zu einer sehr sinnlichen Präsenz der Arbeiten, die entweder im Objektrahmen oder frei hängend als „Objekt mit mehrfach-Ebenen“ gezeigt werden. Bei der Betrachtung ist die zerstörerische Kraft des Feuers unmittelbar zu spüren. Gleichzeitig lässt der Künstler den Betrachter am Prozess seiner Dekonstruktion und seiner Erneuerung der Malerei teilhaben."
Die Ausstellung ist gefördert durch: 
Abb.: Notre Dame, 2021; Belfast, 2021, Notre Dame 2, 2021, Shangri-La, 2021 sämtlich; Rolf-Maria Krückels, Tusche, Papier, ©Rolf-Maria Krückels/VG Bild-Kunst, Bonn, 2021
