pabsch 101Als Vorlage für seinen „Beethoven Zyklus“ verwendet Matthias Pabsch das bereits von vielen Künstlern vor ihm (z.B. auch Andy Warhol) adaptierte und modifizierte Portrait von Joseph Karl Stieler (1781 – 1851). Stieler, der u.a. auch Johann Wolfgang von Goethe und Alexander von Humboldt portraitierte, hat - im Auftrag von Antonie Brentano - in nur 4 Sitzungen das inzwischen bekannteste Bild von Ludwig van Beethoven (mit der Partitur von „Missa Solemnis“) geschaffen.

 

Matthias Pabsch lässt uns mit seinem „Beethoven Zyklus“ an dem Wandel in der Beethoven Rezeption partizipieren. In seinem Arbeitsprozess löst er die Darstellung von Stieler schrittweise auf. Die dadurch entstandenen 3 Bildtafeln verweisen damit auf die Veränderungen, die sich seit Beethovens Tod in der Sicht auf sein Werk manifestieren. So wie eine wachsende Zahl von Interpreten, Dirigenten und Komponisten Beethovens Kompositionen in Besitz nehmen, modulieren und variieren, sie Abwandlungen und Verfremdungen unterziehen die gelegentlich nur mit Mühe die ursprüngliche Intention und das von Beethoven entworfene Klangerlebnis erkennbar lassen, ebenso greift Pabsch die Vorlage von Stieler auf und führt sie in unsere Gegenwart – und Zukunft.

 

Während das linke Bild mühelos die Silhouette Beethovens erkennen lässt und der Original-Vorlage sehr nahe kommt, zeigt das mittlere Portrait bereits ein Ausufern, ein Vergrößern und eine wachsenden Strahlkraft – zu Lasten einzelner Nuancierungen im Binnenraum. Dabei bleibt der Bezug auf das ursprüngliche Bild von Stieler immer noch deutlich erkennbar.

 

Das dritte „Portrait“ hingegen ist als solches ohne die Kenntnis der vorangegangenen Tafeln nicht mehr erkennbar. Noch weiter ausufernde und abstrahierende Konturlinien lassen Raum für einen hell strahlenden Binnenraum. Auf der glänzenden Kupferfläche finden sich jedoch keinerlei Schattierungen und Nuancierungen die einen Hinweis darauf geben könnten, wer (oder was) hier dargestellt ist. Auch die Umrisslinien folgen nur grob der ursprünglichen Kontur. Keine Details lenken ab, alles strahlt und glänzt, nichts stört. Oder etwa doch? Genau besehen spiegelt die Fläche ihre Umgebung, und wer vor der Tafel steht, sieht sich im Glanz der Beethoven-Kontur!

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Auf der dritten Tafel sind - als „Kollateralschaden“ - die differenzierten Aussagen der ursprünglichen Vorlage untergegangen und in der wenig schattierten abstrakten Fläche verschmolzen. Andererseits öffnet diese Tafel einen weiten Raum für eigene Bild- und Klangassoziationen. Und stellt diese gleich in ein strahlendes, golden glänzendes Umfeld. (In diesem Kontext ist der Bildträger, die Kupfertafeln, von nachvollziehbar bildimmanenter Bedeutung.)

 

Der "Beethoven Zyklus" von Matthias Pabsch ist im Ausstellungskatalog zur Sonderausstellung „In bester Gesellschaft“ (Joseph Stielers Beethoven Portrait und seine Geschichte) im Beethoven Haus in Bonn (17.12.19 – 26.4.20) enthalten und wird in der Ausstellung in digitaler Form gezeigt. Zur Finissage der Ausstellung „In bester Gesellschaft“ im Bonner Beethoven Haus am 26.4.2020 um 18 Uhr wird Matthias Pabsch im Rahmen eines Künstlergesprächs anwesend sein.

 

Außerdem zeigen wir den "Beethoven Zyklus" in unserer Galerie auf der Ausstellung "BIOTOPIA" (24. Januar bis 14. März 2020)

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Abb.: Matthias Pabsch, Beethoven Zyklus, 2018-2019, Acryl und Kunstharz auf Kupfer, 3 Einzelelemente je 25 x 25 x 2,5 cm; ©Matthias Pabsch / Gudrun Pamme-Vogelsang, 2019

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