cd et sr 7Im Rahmen von Sandra Riches Soloausstellung "Was auf dem Herzen liegt" sprach die Journalistin, Moderatorin und Kunstkritikerin Claudia Dichter am 08.12.2022 mit der Künstlerin über ihre Künstleriesche Position. Das Gespräch fand am 8. Dezember 2022 in unserer Galerie statt. Jetzt endlich gibt es eine verkürzte, autorisierte schriftliche Wiedergabe des Künstlergesprächs.

 

PDF des Gesprächs     Künstlerfilm Sandra Riche

Abbildung: Claudia Dichter und Sandra Riche im Künstlergespräch; © bei den Abgebildeten und bei Gudrun Pamme-Vogelsang, 2024

riche 104Das 2-monatige Stipendium für Sandra Riche im Wilke Atelier, Bremerhaven, nähert sich dem Ende. Bedingt durch die Corona-Einschränkungen war es fast eine Art Klausur. Die Eindrücke in Bremerhaven haben Sandra zu vielen neuen Arbeiten inspiriert und ihr künstlerisches Schaffen bereichert.

 

Jetzt wird es Zeit, Abschied von Bremerhaven zu nehmen und damit verbunden die Türen des Wilke Atelier für einen Atelierbesuch zu öffnen.

 

riche 102Von Donnerstag 22. April bis Sonntag 25. April 2021 lädt Sandra Riche in der Zeit zwischen 14 und 18 Uhr (oder nach Vereinbarung) ein, Sie im Atelier zu besuchen und sich an den dort geschaffenen neuen Arbeiten und Installationen zu begeistern.

 

Anschrift: Sandra Riche, Wilke-Atelier, Am Alten Vorhafen 2, 27568 Bremerhaven; T. 0471 414792

 

Abb.: Sandra Riche: Wonderwoman, 2021, Objekt; Locked In, 2021, Installation, beide: ©Sandra Riche / VG Bild-Kunst, Bonn, 2021

riche 50"under the skin" (haut-nah) ist das zentrale Kunstwerk in der Duoausstellung "À fleur de Peau" mit Sandra Riche und Ilse Winkler in der Produzentengalerie des BDVK Brandenburg vom 9.1. bis 8.2.2020.

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Vernissage: 25. Januar 2019, 18 bis 21 Uhr
Ausstellungsdauer: bis 16. März 2019
Sonntag, 27. Januar ist die Galerie anlässlich der K1-Matinee von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Die Künstlerin ist anwesend und führt um 15 Uhr ein Gespräch mit Wolfgang Dengel, Brüssel
Künstlergespräch mit Sandra Riche und Manfred Gipper am 16. März 2019 um 12 Uhr

 

Sandra Riche stellt zum ersten Mal ihre Arbeiten in der Galerie Pamme-Vogelsang vor. Die gebürtige Französin lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat Kunst an der Ecole Supérieure d’ Art de Grenoble und der Kunstakademie Düsseldorf studiert und beschäftigt sich mit der Zweideutigkeit von Objekten und Situationen.

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So konfrontiert die Installation „Heldin der Arbeit“ den Betrachter mit der Alltagswirklichkeit des Putzens (Putztücher, Besen, Stiefel) und mit dem Signet eines Wettbewerbssieg - die ´Lorbeerbekränzte 1`. Letztere ist uns besonders aus der Welt des Sports vertraut. Die poetische Monumentalisierung und Pointierung eröffnen ein weites Feld von Assoziationen, die von Selbstironie bis zur handfesten Kritik über die Ausbeutung in Putzkolonnen reichen. Die daraus resultierende „Zumutung“ präsentiert Sandra Riche in einem sinnlich-künstlerischen, gekonnt lockeren Zusammenwirken von Raum, Form und Farbe.

 

Die Arbeit „Für immer schön“ erzählt gleichfalls von individueller Lebensbewältigung und den gesellschaftlichen Rahmenbedingung mit all ihren Verwerfungen.

 

riche 4„Das reale, mehr als das ideale oder idealisierte „gute Leben“ steht bei Sandra Riches raumgreifender Installation im Vordergrund. Bürokratie, Stempel, Etiketten mit administrativer Alltagspoesie „bestellt, überwiesen, Betrag erhalten, erledigt, Termin, gebucht, fakturiert“. Vorgänge, die dem Menschen immer wieder begegnen, seine Wirklichkeit und die äußeren Umstände seines Lebens mit prägen. Das „System“ hat unterschiedlichste Facetten, kann Schikane ebenso bedeuten wie Garantie für geordnete Vorgänge, die Menschen erst zu ihrem Recht verhelfen und manchmal ein Überleben auch erst möglich machen. (…) So könnte die Installation auch ein Narrativ zeigen, als sei hier jemand nicht fertig geworden bei der Ordnung des Daseins, habe mitten im Akt der Systematisierung aufgegeben. (…) “ (Petra Stegmann, Leiterin der Kunsthalle Wilhelmshaven)

riche 14Die aktuelle Galerieausstellung zeigt neben diesen Installationen zahlreiche kleinere Objekte und Inszenierungen in denen Sandra Riche Lebenswirklichkeiten mit sezierendem Blick neu deutet. Dazu stellt die Künstlerin fest: „Es ist eine existentielle Suche, – kann die Kunst... oder etwas anderes dem Leben einen Sinn geben? – Die Suche nach einer Identität, der eigenen Identität, aber immer in Beziehung zur Außenwelt, in Beziehung zum Gegenüber, der Gesellschaft, den Regeln, den Vorurteilen, den Tabus. Es ist wohl auch die Geschichte der Beziehung mit dem Anderen, einer Beziehung, die immer einen Nachgeschmack des Unmöglichen hat. Es ist die Geschichte der Menschen.“

Für alle Abbildungen: ©Sandra Riche/VG Bild Kunst, Bonn, 2018; von oben nach unten: Sandra Riche, Früher lief alles rund, 2011, Mixed Media; Sandra Riche, Die Heldin der Arbeit, 2018, Installation (Mixed Media); Sandra Riche, Für immer schön, 2015, Installation (Mixed Media); Sandra Riche Für Sie, 2017, Mixed Media